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Leitlinie S3 – Va­gi­na­le Ge­burt am Ter­min 

Was steht in der S3-Leitlinie?

Leitlinien sind Empfehlungen für das Klinikpersonal. Damit Schwangere/Eltern wichtige Aspekte daraus kennen, informieren wir darüber. Eltern wird wesentlich mehr Entscheidungsbefugnis eingeräumt als bisher. Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung bei Klinikgeburten. Informiert zu sein bringt Gelassenheit. Das Personal merkt leicht, ob es mit informierten oder unwissenden Eltern zu tun hat.

LL = Aussagen der S3-Leitlinie, aus der Kurzfassung. Wir geben den Inhalt in nichtmedizinischer Sprache wieder. Zitate sind mit „…“ und Seitenangabe markiert. Zu beachten sind sprachliche Feinheiten, wie der Unterschied zwischen „soll" und „sollte".

GreenBirth: Wir erläutern ohne den Anspruch der Vollständigkeit und ohne Gewähr. Alle Hervorhebungen, fett oder kursiv von GreenBirth.

Leitlinie:
Innerhalb des Zeitraums von 5 Wochen (= 35 Tage) wird ein Kind individuell geburtsreif. Mit dem ersten Tag der 37. Schwangerschaftswoche beginnt die Zählung. Sie endet am 6. Tag der 41. Woche (vergleiche LL S. 8).

apfelbaumFoto: Pixabay free
GreenBirth
: Der errechnete Termin (ET) ist ein errechneter Mittelwert, ein Schätzwert, weil Kinder nachweislich individuell unterschiedlich Zeit brauchen, um zu reifen. Nur vier von Hundert Kindern mit demselben errechneten Tag, kommen "punktlich" zur Welt. Alle anderen kommen früher oder später. Das bleibt ein Leben lang so (das erste Zähnchen, der erste Wackelzahn, die Pubertät, das Größenwachstum …).

Der im Mutterpass eingetragene Termin wird oftmals korrigiert. Er bleibt trotzdem ein Schätzwert und dient der Orientierung zur Berechnung des Mutterschutzes, des Elterngeldes und der Elternzeit. Arbeitgeber wollen planen können.

Eltern empfehlen wir, die Faustregel zu beherzigen: geschätzter Mittelwert (ET) +/- 14 Tage, um im gesamten Geburtszeitraum gelassen auf das erste Reifesignal ihres Babys zu warten.

Ca. 85 % der schwangeren Frauen haben laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) eine beschwerdefreie Schwangerschaft zu erwarten. Nur bei 10-15 von 100 Frauen ist medizinischer Beistand erforderlich, sowohl in der Schwangerschaft als auch bei der Geburt.

Die hohe Zahl von bescheinigten Risiken im Mutterpass hierzulande wird seitens Kritikerlnnen u.a. auf das Abrechnungssystem mit den Krankenkassen zurückgeführt. Das bedeutet, wenn einer Frau ein Risiko bescheinigt wurde (angefangen beim Alter), können mehr Untersuchungen getätigt und abgerechnet werden.

Frauen, die eine außerklinische Geburt erwägen, müssen wissen, dass bestimmte Kriterien zum Ausschluss einer außerklinischen Geburt führen. Dazu zählt aber nicht das Alter. Genaueres weiß jede Hebamme.

Leitlinie S3 – Allgemeine Informationen

11/2022

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