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Leitlinie S3 – Um­gang mit Schmer­zen

Was steht in der S3-Leitlinie?

Leitlinien sind Empfehlungen für das Klinikpersonal. Damit Schwangere/Eltern wichtige Aspekte daraus kennen, informieren wir darüber. Eltern wird wesentlich mehr Entscheidungsbefugnis eingeräumt als bisher. Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung bei Klinikgeburten. Informiert zu sein bringt Gelassenheit. Das Personal merkt leicht, ob es mit informierten oder unwissenden Eltern zu tun hat.

LL = Aussagen der S3-Leitlinie, Kurzfassung.
Wir geben den Inhalt in nichtmedizinischer Sprache wieder. Wir zitieren und markieren mit „…“ und Ziffernangabe. Zu beachten sind sprachliche Feinheiten, wie der Unterschied zwischen „soll" und „sollte".
GreenBirth: Wir erläutern ohne den Anspruch der Vollständigkeit und ohne Gewähr. Alle Hervorhebungen, fett oder kursiv von GreenBirth.

Leitlinie
Frauen sollen vom geburtshilflichen Personal darin unterstützt werden, mit dem Wehenschmerz auf ihre Weise umzugehen, z. B. mit Atem- und/oder Entspannungsübungen oder Massagen durch eine Begleitperson. Es soll ihnen ebenfalls ermöglicht werden, während des Geburtsgeschehens Entspannung im Wasser zu finden oder durch bestimmte Musik, Akupunktur, Aromen oder Hypnose. (6.2) …
Zur Homöopathie wird aufgrund fehlender Evidenz keine Empfehlung abgegeben. (6.9)

GreenBirth
Mit diesem Teil der Leitlinie wird deutlich, dass Frauen vom geburtshilflichen Personal dabei unterstützt werden sollen, selbstwirksam ihre Wehen zu bewältigen, das heißt, sie müssen nicht mehr in Abhängigkeit darauf vertrauen, schmerzlindernde Medikamente zu erhalten, sondern sie können sich selbst vorbereiten und ihren ganz persönlichen Weg mit dem Geburtsschmerz gehen, mehr noch: sie sollen dabei nach Kräften unterstützt werden.

Körpereigene Wehen sind zu verkraften, weil zugleich auch körpereigene schmerzlindernde Hormone abgegeben werden und Pausen im eigenen Rhythmus erfolgen. Natürlich beziehen sich die genannten Möglichkeiten auf eine allmähliche Wehenentwicklung, die vom Mutter-Kind-Rhythmus bestimmt wird. Geburtshaltungen - viele Möglichkeiten.

Homöopathische Mittel werden mit der LL nicht verboten, d. h. die Verwendung soll der Frau nicht verwehrt werden. Wenn die Geburt künstlich beschleunigt werden soll, z. B. durch Zeitdruck oder die Verabreichung künstlicher Wehenmittel, muss das geburtshilfliche Personal vorher die Zustimmung der gebärenden Frau einholen.

Denn mit solchen Maßnahmen wird die individuelle Wehenentwicklung außer Kraft gesetzt. Zeitdruck darf bei der Geburt nicht gemacht werden. Die Geburt geht von selbst schneller voran, wenn die Gebärende im eigenen Rhythmus Bewegung und Ruhephasen durchläuft.

Ihre Körperhaltung sollte sie so verändern können, wie sie es will. Vorzugsweise wird sie aus eigenem Antrieb eine aufrechte Gebärhaltung einnehmen und die Schwerkraft nutzen.

Leitlinie S3 – Allgemeine Informationen

11/2022

 

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