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Leitlinie S3 – Press­drang 

Die Austrittsphase braucht Zeit

Leitlinien sind Empfehlungen für das Klinikpersonal. Damit Schwangere/Eltern wichtige Aspekte daraus kennen, informieren wir darüber.

Eltern wird wesentlich mehr Entscheidungsbefugnis eingeräumt als bisher. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung bei Klinikgeburten. Informiert zu sein bringt Gelassenheit. Das Personal merkt leicht, ob es mit informierten oder unwissenden Eltern zu tun hat.

Pressen
Beim Pressen entsteht ein unwiderstehlicher Drang der Gebärmutter und der Bauchmuskeln, um damit dem Baby zu helfen, um die letzte Kurve zu kommen. So wird das Baby aus dem Mutterleib herausgeschoben.

In den letzten Jahren war in Kliniken üblich geworden, die Frauen zum Pressen anzuleiten, ohne dass der natürliche Impuls dazu vorhanden war. Das nannte man „Powerpressen".

Eine seit Dezember 2020 gültige Leitlinie für Geburten in Kliniken besagt: „Die Gebärende sollte darüber informiert werden, dass sie sich von ihrem eigenen Pressdrang leiten lassen soll. Dies umfasst sowohl den Zeitpunkt als auch die Art und Dauer des Pressens." (Leitlinie Ziffer 8.9 ff)

Wichtig: Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass ‚angeleitetes Pressen‘ einen positiven Effekt auf das Geburts-Ergebnis hat.
Der Pressdrang setzt von selbst ein. Angeleitetes „Power-Pressen“ ist damit untersagt.

Es dient lediglich der Zeitersparnis. Geburten erfordern aber Zeit, die jeder Frau ausreichend zugestanden werden sollte. So kann sie die Austrittsphase des Kindes selbst bestimmt erleben.

Das für die Mutter einzigartige Gefühl, dass sie ihrem Kind hilft, geboren zu werden, kann nun wieder erlebt werden.

Unser Video (8 Min.) enthält Informationen zum natürlichen Pressdrang, zu Geburtshaltungen und wie der Damm geschützt wird, denn das gehört zusammen und beeinflusst sich gegenseitig.

Leitlinie S3 – Allgemeine Informationen

10/2022

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