Cytotec – mit dem Namen Angusta in Kliniken zugelassen
Auch Angusta25 in der Kritik
Cytotec wurde in Deutschland häufig zur Geburtseinleitung eingesetzt, obwohl die Herstellerfirma die Zulassung zur Geburtseinleitung nie beantragt hatte. Die Arztfreiheit ermöglicht den Gebrauch trotzdem, wenn die Frau informiert ist und zustimmt. Davon wurde reichlich und viele Jahre Gebrauch gemacht.
Gefahren bestanden darin, dass die Tabletten durch Zerkleinerung recht willkürlich dosiert eingesetzt wurden. Das sei für die Mutter und auch für das Kind gefährlich, äußern sich Geburtsmediziner. Eine Befragung von 400 Hebammen an Kliniken Lübecks durch die UNI-Klinik wirft ein Licht auf die uneinheitliche Praxis.
Inzwischen ist bekannt geworden, dass ein dänischer Hersteller für den Wirkstoff Misoprostol in geringer Dosis die Zulassung für die Geburtsmedizin erhalten haben soll. Das Medikament heißt nun Angusta25, darf nur alle 2 Stunden verabreicht werden und niemals dann, wenn die Frauen bereits Wehen hat.
Da es inzwischen zu weiteren Zwischenfällen mit Todesfolge gekommen ist, steht die Verwendung von Angusta in der Kritik.
Die ZDF Dokumentation "Tod im Kreißsaal" vom 29.5.2025 belegt, dass Risiken weiterhin bestehen und ernst zu nehmen sind, dass die Zulassung nicht nach EU-Maßstäben erfolgte. Die meisten Bedenken bestehen dabei auf einer Anwendung von Angusta, selbst wenn die Frau bereits Wehen hat. Dies wird vom Hersteller ausdrücklich als kontraindiziert herausgestellt.
Aber warum überhaupt einleiten?
Was begünstigt die Entwicklung eigener Geburtshormone? Was stört diesen Prozess?
Die Antworten auf diese beiden Fragen werden Ihnen entscheidend weiter helfen.
Lesen Sie dazu in unserm ABC:
Wehenbeginn – echter Start oder nicht?
Wann ist es Zeit, in die Klinik zu gehen?
Wehenmittel – Syntocinon, Cytotec, Angusta, Misoprostol
05/2025