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Trauern – Tod wäh­rend Schwan­ger­schaft und Ge­burt 

Für Betroffene und ihnen nahestehende Personen

Trauern ist der emotionale Ausdruck für den Verlust eines Menschen. Es findet ein schmerzhafter Prozess des Abschiednehmens statt, in dem wir die Endlichkeit menschlichen Lebens anerkennen müssen.

Trauer ist sehr individuell. Jeder Mensch trauert anders. Der eine weint und klagt laut, der andere bleibt ganz still für sich.
Wenn Eltern ein Kind verloren haben vor, während oder kurz nach seiner Geburt kann der Schmerz überwältigend sein. Wie lange er dauert, ist individuell verschieden.

TrauerbegleiterInnen in Beratungsstellen unterstützen betroffene Eltern, mit dem Schmerz umzugehen, um ihn nach und nach zu verarbeiten. Dabei können Fragen eine Rolle spielen wie: „Was tut mir in der Trauer gut?“, „Gibt es hilfreiche Rituale?“. Wichtig ist vor allem, dass für alle Fragen Raum da ist.
Freunde und nahestehende Verwandte können eine Hilfe sein, indem sie den Schmerz mit aushalten im Wissen, dass dieser nach gewisser Zeit abklingen wird. Es braucht Zeit, bis Menschen in den Verlust einwilligen und sich wieder dem Leben zuwenden können.
Bei aller Unterschiedlichkeit der Menschen lassen sich in Trauerprozessen bestimmte Phasen erkennen.

Nicht-wahrhaben-wollen
Foto privat
Sonnenuntergung Vignette

„Das kann doch nicht wahr sein. Das muss ein Irrtum sein“. Mit diesen Gedanken wird versucht, das schreckliche Erlebnis abzuwehren. Sie können am Beginn des Abschiednehmens stehen.
Gefühle brechen auf
Der Anblick des toten Kindes kann zärtliche Gefühle auslösen und zugleich heftigen Schmerz. Weinen, Anklagen, Wut, Verzweiflung… Schuldgefühle können quälen, oder es beginnt die Suche nach einem Schuldigen. Die Sehnsucht nach dem verstorbenen Kind kann körperlich spürbar werden.

Die Außenwelt kann für eine gewisse Zeit mit intensiv erlebter Trauer umgehen. Jedoch kann schon nach einigen Wochen der Eindruck entstehen, dass Mitmenschen ungeduldig werden, so als sollte der Trauerprozess jetzt bereits abgeschlossen sein.

Die Phase der aufbrechenden Gefühle kann längere Zeit andauern. Zwischendurch gibt es Stunden und Tage, die leichter sind. Doch die Trauer kann immer wieder beherrschend werden.

Suchen und Finden
In der dritten Phase kann es helfen, wieder und wieder von dem Kind, der Schwangerschaft und den Begleitumständen des Todes zu sprechen. Diese Erinnerungen mit jemandem zu teilen, ist heilsam. Welche Spuren hinterlässt das Kind? Was bleibt über den Tod hinaus? Was war wichtig? Das Elternpaar sollte über das Kind sprechen, über Erwartungen, Hoffnungen, Enttäuschungen, den Schmerz.

Beratungsstellen sind Orte, an denen die ganz individuelle Trauer Raum findet. Sie sind in jeder mittleren und größeren Stadt zu finden und werden z. B. vom Diakonischen Werk, der Caritas oder der AWO angeboten.

Wir empfehlen die Homepage von Birgit Rutz, die Hopes Angel initiiert hat.

Wir danken Ina Hauer-Zimmermann, Beratungsstelle vom Diakonischen Werk Gifhorn, für ihre textlichen Anregungen, die wir in dem Handbuch Jede Mama ist eine Königin fanden.

11/2022 

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