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Geburtseinlei­tun­gen – nicht mehr als 10 % er­for­der­lich 

WHO-Empfehlungen von 1985

Die Empfehlung Nr. 19 lautet:
„Geburten sollten nicht aus Bequemlichkeit/aufgrund von Zweckmäßigkeit eingeleitet werden. Die Einleitung sollte speziellen medizinischen Indikationen vorbehalten sein. Keine geografische Region sollte eine Rate von über 10 % eingeleiteter Geburten haben."

Originaltext:
"Birth should not be induced for convenience, and the induction of labour should be reserved for specific medical indications. No geographic region should have rates of induced labour over 10 %."

Und das ist die Realität
In Kliniken wird in 93 % aller Geburten eingegriffen. Vielfach durch Geburtseinleitungen. Sie sind das Ergebnis eines errechneten (Geburts)Termins (ET) ungeachtet der nachweislich unterschiedlichen Reifungszeit eines Babys von ca. 35 Tagen.

Als Teil der „Programmierten Geburt", sorgen Einleitungen für Planbarkeit und einen Zeitrahmen, der naturgemäßen Geburtsabläufen widerspricht. Dem Baby wird die Möglichkeit genommen, den optimalen Zeitpunkt seiner Geburt hormonell anzustoßen.

Schwangere Frauen geraten in Stress, zeitliche Vorgaben einhalten zu müssen. Stress stört bzw. verhindert die naturgemäße Entwicklung der Geburtshormone. Damit wird den Frauen die Möglichkeit genommen, ihre Fähigkeit, gebären zu können, zu erleben. Im Jahr 2013 betrug die Rate der Geburtseinleitungen in Deutschland 22 %. 

Prof. Dr. Christiane Schwarz bildet künftige Hebammen aus. Ihre Position zu Einleitungen erläutert sie hier

2021, im Rahmen der Be-Up-Studie wird angegeben, dass bei ca. 41 % der Gebärenden Oxytocin zur Wehenentwicklung bzw. -unterstützung verabreicht wurden.

Dass Geburtseinleitungen rund ums Wochenende und an Feiertagen gehäuft vorgenommen werden, zeigt eine Untersuchung in der Universitätsstadt Göttingen. Die Geburten von Kindern werden den Dienstplänen angepasst.
Programmierte Geburten in Göttingen

10/2022

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