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Frühgeburt und Fall­pau­scha­le

Systemfehler: Mehr Geld, wenn Babys geringeres Gewicht haben

Der WDR dokumentierte in seinem Beitrag vom 1.10.2014 das Schicksal eines kleinen Jungen, der für die Mutter nicht nachvollziehbar viel zu früh per Kaiserschnitt „geholt“ wurde.

Der Chefarzt der Uni-Frauenklinik Erlangen, Dr. Matthias Beckmann, Finanzexperte der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) belegt in demselben Beitrag mit Zahlen, dass Frühgeburten unter 1500 g pro Tag mit einem Plus von 150 € pro Tag abgerechnet werden können (Kinderklinik-Tagessatz 1600-2000 €).

Die Statistik zeigt, dass Kinder durch diese Gewichtsgrenze häufiger zwischen 1450 und 1499 g durch Kaiserschnitt entbunden werden. Lebenslange Schäden und hohe Folgekosten sind zu erwarten. Die Liegezeit der schwangeren Frauen hingegen (Tagessatz 300–500 €) würden der Frauenklinik ab dem 7. Tag Verluste bringen. Ursache, so der Experte, es würden falsche Anreize im DRG-Abrechnungssystem gesetzt.

fruehgeburt fallzahlenkurve wdr sendung 20170101

Quelle: WDR-Dokumentation von 2014 Frühgeburt DRG/Fallpauschale
Das Foto (priv. vom Monitor abfotografiert) zeigt die ansteigende Kurve (Zahl der Frühgeburten) bei denen das Gewicht unter 1500 g liegt.

Das Gewicht eines Frühgeborenen kann durch zwei medizinische Eingriffe reduziert werden: durch vorzeitigen Kaiserschnitt und durch frühzeitiges Abnabeln. Ein frühzeitig abgenabeltes Kind verliert nicht nur sein eigenes hochwertiges Blut, es wiegt dadurch auch weniger. Wie man der Grafik entnehmen kann, werden die Fallpauschalen in 50g-Schritten berechnet.
 
10/2022

 

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