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Fallpauschalen – An­reiz für me­di­zi­ni­sche Ein­grif­fe

Aber: Geburten folgen eigenen Gesetzen

Kritische Töne zu den Fallpauschalen, auch DRGs genannt, gibt es seit vielen Jahren. Die Abkürzung für DRG: „Diagnosis related Groups". Sie sollen medizinische Dienstleistungen vergleichbar und messbar machen.
fruehgeburt fallzahlenkurve wdr sendung 20170101Foto privat
In der Geburtshilfe wird seit Jahren bemängelt, welche Auswirkungen es hat, wenn unsere Krankenversorgung nach wirtschaftlichen Überlegungen normiert und abgerechnet wird. Der Hauptvorwurf: medizinische Handlungen werden finanziell belohnt, selbst wenn sie nicht erforderlich sind. In der Geburtsabteilung heißt das: Viele Eingriffe wie Spritzen, Medikamente, Apparate, Messungen, Operationen, ... bringen Geld.

Oben stehendes Foto entstammt einer Dokumentation des WDR. Gezeigt wird eine Gewichtsgrenze von Frühgeborenen. Die Zahl der Frühgeborenen steigt mit einer Gewichtsgrenze unter 1500g, weil dadurch eine höhere Fallpauschale mit der Krankenkasse abgerechnet werden kann.   
Geburten folgen natürlicherweise eigenen Gesetzen. Sie erfordern nur im Krankheitsfall medizinisches Eingreifen. Bei 80-90 % der Frauen ist dies nicht erforderlich. Im Ergebnis erfahren Mütter und ihre Babys, junge Eltern, keine zufriedenstellende Versorgung während der Geburt.  Sie fühlen sich bedrängt, vielen Untersuchungen und Eingriffen zuzustimmen, ohne wirklich die Konsequenzen zu überblicken. Eine große Zahl von Frauen fühlt sich überrumpelt, gestresst, körperlich und seelisch verletzt. Die Folgen für die Kinder und die jungen Familien können gravierend sein.

So ist nachgewiesen, dass nach eingeleiteten Geburten die Kaiserschnittrate steigt. Das Eingreifen in die Hormonbildung, die Zeit erfordert, Schutz und ein Gefühl des Vertrautseins..., stört eine naturgemäße Geburt. Das zu unterlassen, liegt rechnerisch nicht im Interesse einer Klinik, weil nur das Eingreifen, die aktive Handlung von Krankenkassen vergütet wird. Alexandra Bruns (Elterninitiative in Schleswig-Holstein) hat sich auf die DRGs spezialisiert. Ihr Artikel wurde im aerzteblatt 25/2014 veröffentlicht. Artikel lesen...
Foto: privat

12/2022

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