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Baby zu groß – Arzt em­pfiehlt Kai­ser­schnitt 

Wie groß ist zu groß?

Drängt deine Ärztln zu einer Geburtseinleitung oder sogar zu einem Kaiserschnitt?
Angeblich brauchen 57 % der Frauen mit großem Baby einen Kaiserschnitt. Tatsächlich bekommen aber nur 17 % von diesen Frauen einen Kaiserschnitt. Die Messgenauigkeit von Ultraschall liegt unter 50 %. Das ist bekannt. Erkundige dich darum bei einer Hebamme zusätzlich, um auch noch Tipps zu bekommen für eine günstige Geburtshaltung. Die Einschätzung deiner Ärztln allein reicht nicht aus.

beckenstellung skizze
Der Körper der Frau ist, wenn man einen normal verlaufenden Geburtsprozess ermöglicht, meistens in der Lage, auch ein größeres Kind zu gebären. Wichtig ist, dass keine Beschleunigungsmethoden (Wehentropf, Fruchtblase willkürlich öffnen) angewandt werden, damit das Kind sich in seinem eigenen Rhythmus selbstbestimmt durch das Becken drehen kann. Beim Ausschütten der Geburtshormone werden die sog. Weichteile weich, dehnen sich besser und ermöglichen eine spontane Geburt.
Zu den Weichteilen gehört das Steißbein, das am Ende der Wirbelsäule mit dem Kreuzbein durch Knorpel verbunden ist. Wenn dieser Knorpel weich geworden ist, kann er sich biegen: indem der Kopf des Kindes ihn nach hinten weg drücken kann. Dadurch gibt es ca. 2 cm zusätzlich Platz für dein Baby.
Vor allem, kein Anfeuern beim Mitdrücken (Powerpressen ist laut Leitlinie inzwischen nicht mehr empfohlen), keine Dehnung des Scheidenausganges! Die Frau verkrampft sich eventuell und blockiert dadurch ihre vorausgegangene gute Mitarbeit.
Viel mehr ist jetzt wichtig, dass du auf eine optimale Geburtshaltung achtest. Das ist insbesondere in diesem Fall die aufrechte Haltung.
Durch deine eigenen Hormone werden alle Verbindungen zwischen den Beckenknochen weich (Gebt euch Zeit! Fordere die Zeit ein, die ihr beide, du und das Baby braucht).
Bei einer Einleitung wird jedoch der Ausstoß körpereigener Hormone gestört. Dazu zählen auch die Hormone, welche die Verbindungsstellen weich machen.
Wenn du bei der Geburt liegst oder halb sitzt, verhinderst Du durch Dein Eigengewicht, dass sich dein Steiß beim Durchtreten des Köpfchens nach hinten abbiegen kann.
Wenn du also in der letzten Phase der Geburt („Austrittsphase") auf dem Rücken liegst oder halb sitzt, so kann dies bei einem größeren Kind das Durchtreten des Kopfes be- oder verhindern, weil das Steißbein nicht nach hinten weggedrückt werden kann. Eine zu lange Durchtrittsphase veranlasst Ärztlnnen dann oft fälschlicherweise, einen Dammschnitt zu machen.

10/2022

 

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